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5. INT. MOTORRAD-REVIVAL in Großraming am 07./08.09.2013

von Erich Müllegger

   

Da das erste Training um 10.15 Uhr begann, startete ich zeitig am Samstag, meine 1000 Multistrada und fuhr nach Steyr, weiter nach Behamberg über Maria Neustift nach Großraming. Es war eine interessante Fahrt. Ab Steyr war unten Nebel angesagt, oben in den Bergen strahlend schön. Ich war froh, dass ich das Innenleben meiner Textilkleidung hinein gezippt hatte, da die Temperatur beim Wegfahren 10 Grad betrug, und beim Gasthaus, wo ich übernachtete, sogar nur 8 Grad. Eingecheckt und ab ging’s ins Fahrerlager zu Erich Weidenholzer, der dieses Mal mit der Ducati 350 Baujahr 1968 startete, und Jonny Augeneder, wie sollte es anders sein mit der Yamaha 350 RD LC Baujahr 1980. Beide Freunde starten für das Scuderia Tricolore Team. Viele Rennfahrer und Rennfahrerinnen (8 waren in verschiedenen Klassen unterwegs) wurden begrüßt. Dann wurde es Zeit mich auf meine Ducati zu sitzen, zu starten und zu der Brückenkurve zu fahren, da die  Strecke gesperrt wurde.

Pünktlich fing das Training für die 125ccm und Vintage Klasse an. In der 125ccm Klasse wurden MV, Benelli, Aspes Yuma, Jawa, MZ, Rotax, einige Puch und ein paar japanische Rennmotorräder bewegt. In der Vintage Klasse dominierten die Engländer. 250ccm und 350ccm war die Mehrheit der Motorräder „Aus dem Land der aufgehenden Sonne“, aber auch die Marken Ducati, Benelli, MV, AMF Harley Davidson, Aermacchi, Bultaco, Jawa, BSA, Greeves und Puch waren vertreten.

Weiter ging es mit der 500ccm Klasse, wo neben den Japanern 5 Benelli,  8 Ducati davon 7 Pantah, 1 Bimota, 1 Kaczor BMW, 1 Matchless G50 und eine Greeves Triumph, die von einem Engländer gefahren wurde. Das Training für die Klassen bis 750ccm und über 750ccm wurde gemeinsam gestartet und dauerte nur 2 Runden, da ein Fahrer zu Sturz kam. Der ist aber glimpflich verlaufen. In diesen Klassen gaben die europäischen Motorräder den Ton an, angeführt von Ducati, Laverda, Benelli, BMW, Supermono Rotax, Norton.

Vor der Mittagspause fuhren die Seitenwagen bis Baujahr 1987 auf die Rennstrecke, insgesamt waren 17 Gespanne unterwegs,  davon ein Ducati Darmah Gespann, das umgebaut wurde. Die Gespannfahrer mit ihrem Schmiermaxen sind für mich super Objekte zum Fotografieren. Nach der Pause fuhr der 8 –fache Motorradweltmeister Phil Read, mittlerweile 75 Jahre, drei Runden mit einer Paton, aber nicht spazieren. Vor zwei Wochen habe ich Phil Read auf der Isle of man ein paar Mal fotografiert, zwei Fotos habe ich ausgedruckt und vom ehemaligen Weltmeister unterschreiben lassen.

Dann kam die Klasse Renn- und Formelfahrzeuge, wo dann alle Medien, die OSK und die FIM über den Unfall berichteten. Meine Meinung, wenn alle Medien so positiv über die Oldtimerscene berichtet würden, wie negativ berichtet wurde oder in den Fernsehprogrammen, die Superbike- und GP-Rennen anzeigen würden, wäre das eine Super Sache. Wichtig für alle Medien ist nur die Formel 1, der Motorradsport, egal welcher, wird in Österreich Tod geschwiegen.

 

Mit der Hoffnung, dass es nächstes Jahr wieder einige Motorradrennen in Österreich gibt, wünsche ich eine knitterfreie Fahrt

 

Euer Erich Müllegger